Ostern 2021 habe ich mich mit Corona angesteckt, obwohl ich glücklicherweise keine schweren Symptome während der Infektion hatte, habe ich immer noch mit den langfristigen Auswirkungen von Long Covid (eigentlich Post-Covid mittlerweile) zu kämpfen. Seit meiner Erkrankung leide ich unter einer Vielzahl von Symptomen, die sich im Laufe der Zeit verändert haben und besser geworden sind, viele sind sogar verschwunden oder kommen nur in Crash-Phasen zurück. Hier findet ihr einen Überblick über die Symptome und verlinkte Blog-Artikel dazu. Bitte schaut unter "Informationen zu Long Covid" wenn ihr nach mehr als meinen Erfahrungen sucht. Hier mal eine Auflistung, bei der ich hoffentlich an alle gedacht habe.
Der Einfachheit teile ich das Ganze mal in 3 größere Kategorien ein:
PEM steht für "post-exertional malaise" (auf Deutsch Belastungsintoleranz), es beschreibt ein Symptom, bei dem man sich nach körperlicher, geistiger oder emotionaler Anstrengung vollkommen erschöpft und müde fühlt. Es ist daher eng verbunden mit Fatigue, eine bleiernde Dauermüdigkeit und lähmende Erschöpfung, die nicht weggeht, egal wie viel man auch schläft. Durch PEM führen Belastungen zu "Crashes", plötzliche Verschlechterungen des Zustands und der Symptome (siehe oben die Grafik). Wer nicht aufpasst und über seine eigene Belastung geht, viele Crashs riskiert, kann eine dauerhafte Zustandsverschlechterung riskieren. Hier ist Pacing angesagt! Informiert euch daher bitte, bevor es auf Reha geht oder ihr versucht, über Sport euren Zustand zu verbessern. Mit zu Fatigue gehörten für mich die Schmerzen in den Muskeln, und auch in den Gelenken, hier half mir persönlich das Rezept eines Nachbarn: die goldene Milch, die ich noch heute - fast zwei Jahre später - jeden Morgen trinke.
Es ist wichtig zu beachten, dass PEM, Fatigue und Crashs bei jeder Person unterschiedlich ausgeprägt sein können und dass die Symptome sich im Laufe der Zeit verändern können. Schaut unter mehr Informationen für Infos über meine eigenen Erfahrungen heraus.
Hier ein Symptom, für das ich mit meiner Long Covid Geschichte "fast" (!) dankbar bin. Denn durch eine organische Ursache wurde ich (leider!) viel ernster genommen von den Ärzten 2021 als es so manch anderer Betroffener war. Auf der Reha wurde extrem auf meine eigene Belastbarkeit geachtet, so dass ich nicht - wie viele andere Long Covid Betroffene - über meine eigenen Leistungsgrenzen gebracht wurde. Ebenso war das erste Vorstellen bei Ärzten einfacher, denn man hat ja eine organische Ursache..
Und ich selbst dachte anfänglich, es ist "nur" das Herz, warum ich so erschöpft bin. Ich ruhte mich sehr viel aus und hatte sehr viel Rückhalt in der Familie. Dadurch habe ich glaube ich, die erste Phase gut überstanden, ohne große Crashs.
Ich lernte dann jedoch, dass - selbst mit wieder verheiltem Herz - ich in meiner Belastbarkeit eingeschränkt bin, und meine weiteren Symptome nicht mehr auf das Herz, sondern auf Long Covid zurück zu führen waren.
Ich zähle nun aber einmal auf, was körperlich noch gecheckt wurde und ebenso zu den Symptomen führte:
Auch als das Herz wieder soweit ok war, wurde das festgestellt und nach Supplementierung ging es mir noch mal wesentlich besser.
Brainfog, auch als "Nebel im Kopf" bekannt, ist ein häufiges Symptom bei Long Covid. Es bezieht sich auf das Gefühl von Benommenheit, Unklarheit und Verwirrung im Kopf, was die Konzentration und das Gedächtnis beeinträchtigt. Brainfog kann sich in verschiedenen Formen äußern, von leichter Verwirrung bis hin zu schweren Denkstörungen. Mein Arbeitsgedächtnis zum Beispiel war eingeschränkt und ich konnte nicht mehr als an eine Sache gleichzeitig denken (ohne die andere komplett zu vergessen). Sehr oft (bis heute) vergesse ich, den Herd anzuschalten, weiß nicht ob ich die Tür zugeschlossen habe und konnte noch 2021 keine Kinderbücher lesen - alles war zu viel. Eigentlich war es eines der hartnäckigsten und beeinträchtigendsten Symptome - da liegt man schon im Bett wegen der Fatigue, und kann nicht mal lesen. Ich hatte Wortfindungsstörungen, Gedächtnisprobleme, Starke Kopfschmerzen nach nur 5 Minuten Konzentration, meine Orientierungslosigkeit war schlimmer als zuvor. Und ich fühlte mich nicht in der Lage, komplexe Gedankengänge zu verfolgen, konnte auch bei Spielen nicht auch nur einen Zug lang denken. Lange war es der ausschlaggebende Grund, warum ich ein Dreiviertel Jahr nicht arbeiten konnte und dann über ein halbes Jahr in Wiedereingliederung gehen musste und heute bei verringerter Stundenzahl wieder arbeiten kann. Ab einer bestimmten Stundenzahl schaltet der Kopf aus und nichts geht mehr. Fatigue setzt ein, ebenso Kopfschmerzen.
Was mir half:
Was mir allerdings auch half: Auf der Reha ging es mir durch leichte (!) Bewegung körperlich besser und plötzlich zog der Kopf mit. Ich weiß noch, wie ich ein Online Webinar abends machte und dem folgen konnte! Unglaublich! Die Idee zum Blog war geboren.